Einleitung

Die Unterkellerung von Wohnhäusern, wie Einfamilien- oder Mehrfamilienhäusern, bringt in Hinblick auf den Wärme- und Feuchteschutz gegenüber nicht unterkellerten Häusern große Vorteile. Der Keller mit dem Fundament bildet die solide Basis eines Gebäudes, er hebt dieses gleichsam aus dem Erdreich heraus und wirkt als Pufferraum zwischen den Wohnräumen und dem Erdreich. Der Keller kann beheizt oder unbeheizt sein, oder teilweise beheizt, je nach Nutzung der unterirdischen Räume. Es ist auf jeden Fall sinnvoll die Kelleraußenwände gut zu dämmen, denn nach Fertigstellung des Gebäudes ist eine Kellerdämmung, besonders der Bodenplatte, nur mehr mit großen Aufwand möglich.

Da zur bebaubaren Fläche die unterirdischen Räume nicht gezählt werden, ist eine Erweiterung der Kellerräume über das Haus hinaus unter die unbebauten Grundstücksflächen eine Möglichkeit, die Nutzfläche zu vergrößern. Dies erfordert zusätzlich eine gute Abdichtung und Wärmedämmung der Kellerdecke von oben her. Wenn der Garten über den Kellerräumen liegt, ist auf die sorgfältige Ausführung der Aufbauten besonderer Wert zu legen.

Die Vorteile einer Unterkellerung zeigt die Studie „Bauphysikalische Auswirkungen des Kellers auf das Gesamtgebäude im Winter- und Sommerfall“ (Bmstr. DI Helmut Schöberl.

In dieser Studie wurden Varianten für ein fiktives Einfamilienhaus mit einer Bruttogrundfläche von 110 m² mit vier unterschiedlich ausgeführten Kellern mit einer 130m²-Bodenplattenvariante untersucht und verglichen.

Man kam zu folgenden Ergebnis:
Aufgrund der positiven bauphysikalischen Auswirkungen wird als in bauphy sikalischer Hinsicht günstigste Variante das Einfamilienhaus mit einem unbeheizten Keller der durch ein unbeheiztes Treppenhaus erschlossen ist, empfohlen. Diese Kombination weist den geringsten Heizwärmebedarf auf.

Verhalten im Winter:
Der Heizwärmebedarf des Referenzgebäudes (Einfamilienhaus mit 110 m² Bruttogrundfläche) ist ohne Keller bis zu 9 % höher als mit einem unbeheizten Keller.

Verhalten im Sommer:
Im Sommer ist bei unbeheiztem Keller die Wärmeabgabe um bis zu 12 % höher als ohne Keller.

Das Einfamilienhaus neigt daher weniger zu einer sommerlichen Überhitzung und bekommt damit ein angenehmeres Wohnklima.