Gesteinskörnungen
Die Gesteinskörnungen haben mengenmäßig den größten Anteil am Beton. Der
Zementleim muss die verschieden großen Körner des Korngemisches vollstän-dig umhüllen und sie dadurch dauerhaft verbinden.
Es ist wichtig, dass Körner in verschiedenen Größen verwendet werden, sodass die Zwischenräume zwischen größeren Körnern durch kleinere Körner ausgefüllt werden, bis hin zum Sand und Feinsand im Korngemisch.
Das Korngemisch soll auch genügend gröbere Körner enthalten. Fehlen gröbere Körner oder sind sie in zu geringer Menge vorhanden, wird bei gleicher
Menge an Gesteinskörnungen mehr Zement verbraucht!
Das Größtkorn muss umso kleiner sein, je dünner ein Bauteil ist und je enger (bei Stahlbeton) die Stahlstäbe nebeneinander liegen (diese dürfen nicht als „Sieb” wirken, welches die groben Körner zurückhält und nur mehr die feinen Betonbestandteile durchlässt).
Die folgende Liste soll einen Anhaltspunkt für die Wahl des Größtkorns geben:
8 mm
für dünnwandige Bauteile bis 8 cm
16 mm
für Bauteile von 8 bis 12 cm Dicke, bei mehrlagiger Bewehrung auch für dickere Bauteile
22 mm
für Bauteile, die mehr als 12 cm dick sind
32 mm
(63 mm) für dickwandige Bauteile über 20 cm (30 cm) ohne Stahleinlagen oder mit großem Abstand der Stahleinlagen; Größtkorn 22 mm ist bei Stahlbeton fast stets anwendbar
Der Begriff Größtkorn, z. B. 22 mm bei GK 22, sagt dabei aus, dass auf einem
Sieb mit quadratischen Öffnungen von 22 mm Seitenlänge nur ein kleiner Rück-
stand von höchstens 10 % der Körner liegen bleiben darf.
Eine Ausnahme bildet das Ausbetonieren der engen Zwischenräume zwischen
Deckensteinen und -trägern bei Fertig-teildecken. Dort ist meist nur ein Größt-
korn von 11 mm, manchmal sogar nur von 8 mm möglich.
Faustregeln zur Kornzusammensetzung:
Körnungen mit 22-mm-Größtkorn, wie es in der Regel verwendet wird, sollten
enthalten:
- schwach die Hälfte (40-50 %) Korn kleiner als 4 mm
- schwach ein Viertel (20-25 %) Korn kleiner als 1 mm
Sand allein ( Körnung 0/4 mm) sollte ungefähr 50 % Korn kleiner als 1 mm enthalten.
Das heißt zum Beispiel, dass bei 100 kg Korngemisch mit 22 mm-Größtkorn etwa 40 bis 50 kg eine Korngröße von 0 bis 4 mm aufweisen und etwa 20 bis 25 kg eine Korngröße von 0 bis 1 mm.
Eine bestimmte Menge Feinstsand (kleiner als 0,25 mm) im Korngemisch ist
günstig. Der Beton lässt sich dadurch besser verarbeiten und kann auch leichter verdichtet werden.
Jedes Korngemisch enthält Feuchtigkeit – dieses Wasser muss bei der Betonherstellung mengenmäßig berücksichtigt werden. Naturtrockene Gesteinskörnungen enthalten etwa 3 bis 4 % Wasser („Eigenfeuchte”), das sind, auf 1 m3 Beton gerechnet, immerhin 50 bis 70 l. Nach längerem Regen kann er in oberen Schichten bis zu 8 % Wasser (das ergibt im Beton 150 l/m³ aus der Gesteinskörnung) enthalten.