Kondensation im Wandinneren
Während der kalten Jahreszeit diffundiert aufgrund der Tatsache, dass warme Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann, Feuchtigkeit (in Dampfform) in den mehr oder minder porösen Außenbauteilen, bis eine Temperaturzone erreicht wird, an der der „Taupunkt“ unterschritten wird und Kondenswasser ausfällt. Bei mehrschichtigen Bauteilen gilt folgende „Faustregel“: Nehmen von innen nach außen die Wärmedurchlasswiderstände zu und die diffusionsäquivalenten Luftschichtdicken d.μ (d = Schichtdicke) ab, so ist die Konstruktion als unproblematisch anzusehen.
Einige Richtwerte für μ sind in Tabelle 5-9 zusammengestellt. Für erd- und außenluftberührte Kellerumfassungsbauteile mit Außendämmung besteht somit in der Regel keine unmittelbare Gefahr von Kondenswasserbildung im Bauteilquerschnitt. Bei innen- und kerngedämmten Wänden ist hingegen zumindest im außenluftberührten Sockelbereich im Winter mit Kondenswasserbildung im Bauteilinneren zu rechnen. Sofern die ausfallenden Kondensatmengen jedoch gering, die betroffenen Bauteilschichten nicht feuchtigkeitsempfindlich sind und im Sommer ein Ausdiffundieren erfolgen kann, ist dies meist unbedenklich.
Es ist allerdings zu beachten, dass die Durchfeuchtung einer Schicht das Wärmedämmvermögen einschränkt, wodurch die innere Oberflächentemperatur absinkt. Zumindest bei außenluftberührten Umfassungsbauteilen mit Innendämmung ist die Anordnung einer Dampfsperre auf der Warmseite der Wärmedämmung vorzusehen; bei erdberührten Bauteilen ist aufgrund der wärmedämmenden Wirkung des umgebenden Erdreichs die Gefahr der Kondenswasserbildung im Bauteilinneren geringer. Es ist jedoch in jedem Fall ein rechnerischer Nachweis zu führen (meist reicht die Auswahl eines dampf-bremsenden Wärmedämmstoffes; bei Dämmstoffen mit niedrigem Wasserdampfdiffusionswiderstandsfaktor μ ist jedoch auch in diesem Fall eine innenseitige Dampfsperre vorzusehen).