Lösung durch gezielte Lüftung

Wie in Grafik 5-12 zur Feuchtigkeit im Keller dargestellt, ist der Fußpunkt des Kellers meist im Vergleich zum Restraum stark unterkühlt, sodass ein intensiver Kondenswasserniederschlag eintritt, was bis zu Lackenbildung führen kann.

Der Feuchtigkeitszutritt ist folgendermaßen zu begründen:

  • durch Einsickern warmer Luftmassen mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit
  • durch Absenken der Temperatur schlägt sich der luftfeuchte Gehalt als
    Kondenswasser nieder.

 

Ein Beispiel:
Wenn 1 m³ Luft mit ca. 60 % Luftfeuchtigkeit und 30 °C auf 15 °C abkühlt wird, werden ca. 9 g Wasser ausgeschieden. Bei einem Keller mit ca. 60 m³ und fünffachem Luftwechsel pro Tag ergibt sich eine Wassermenge W (Wassermenge) = 9 x 5 x 60 = 2.700 g Das entspricht 2,7 l Wasser.

Dieses Beispiel erklärt den enormen Wassereintrag bei Abkühlung von feucht-warmer Luft meist in der Periode Mai-Juli.

Ein weiterer enormer Wassereintrag erfolgt durch die Nutzung als Waschkeller. In dem Fall, dass die Wäsche z. B. einer vierköpfigen Familie an der Luft getrocknet wird, werden ca. 12 l Wasser pro Woche in die Luft verfrachtet.

Lösungsansatz
Als erste Maßnahme muss ein intensiver Luftaustausch bis zum Kellerbodenbereich gesetzt werden. Dies bedeutet, dass die Umluft durch die Bereiche des Kellerfußbodens zu bringen ist, um einerseits im Frühjahr und Frühsommer die Bodenbereiche derart zu erwärmen, dass sich kein Kondenswasser niederschlagen kann, und andererseits Wasser durch die Luftbewegung abzuziehen. Prinzipiell sollte ein möglichst großes Luftvolumen durch den Keller gebracht werden, um ein maximales Abziehen von Feuchtigkeit zu ermöglichen.

Ein Durchlüften in der kalten Jahreszeit ist dabei von Vorteil, da in dieser Zeit die absolute Luftfeuchtigkeit der Luft gering ist und bei Erwärmung im Keller große Wassermengen entsorgt werden können. Bei heißem, schwülem Wetter sind die Fenster eher geschlossen zu halten.

Bauliche Hinweise
Kellerräumlichkeiten sind derart zu gestalten, dass Querdurchlüftungen möglich sind.

Außerdem sollten Lichtschächte möglichst tief, am besten bis zum Fußbodenoberkante, geführt und Lüftungsöffnungen in Bodennähe zwischen den einzelnen Räumen vorgesehen werden. Für Waschküchen sind intensive Durchlüftungsmöglichkeiten vorzusehen.

Im Falle einer Nutzung als Wohnraum bzw. „Kellerstüberl“ ist eine Sockelheizung als zusätzlicher Energieeintrag für die Übergangszeit Mai-Juli vorzusehen.

Nutzungshinweise

  1. Durchlüftung des Kellers in der kalten Jahreszeit.
  2. Lagerung von Papier bzw. anderen Feuchte empfindlichen Gegenständen nur in dafür bemessenen, geplanten und ausgeführten Räumlichkeiten.
  3. Waschküchen nur bei ausreichender Durchlüftungsmöglichkeit einbauen
    und nützen.