Die Entwicklung des Kellerbaus
Die ersten massiv errichteten Wohnhäuser wiesen zum Teil bereits Keller auf. Die Ursachen dafür liegen sicherlich in dem für eine Vorratshaltung günstigen, im Jahreszyklus ausgeglichenen Temperaturverlauf (bedingt durch die Speichermasse des umgebenden Erdreichs) und in der zumeist höheren Tragfähigkeit tieferer Bodenschichten. (Dabei ist zu beachten, dass aufgrund einer Frosttiefe von 0,80 bis 1,20 m in unseren Breiten bei frostgefährdeten Böden Fundamente mindestens in dieser Tiefe unter dem um-gebenden Niveau gegründet sein müssen). Bis zum Ende der Gründerzeit war es üblich, den Keller als massiven, von einem Gewölbe oder flachen Ziegelkappen auf Walzeisenträgern überdeckten Baukörper zu erstellen. Dabei wurden die tragenden Mauern – soweit dies die Bodenverhältnisse zuließen – auf Streifenfundamenten errichtet. Die Böden der Kellerräume bestanden oft nur aus gestampftem Lehm, was für die Lagerung bestimmter Lebensmittel günstige Raumluftbedingungen ergab. Auch für die Lagerung fester Brennstoffe reichten nicht befestigte Böden zumeist aus.
Gegenwärtig werden Keller überwiegend aus Stahlbeton, Mauerwerk unter Verwendung zementgebundener Steine sowie – in zunehmendem Maße – aus Stahlbeton-Fertigteilen errichtet. Aufgrund der in den letzten Jahren im Zusammenhang mit unerwartet intensiven Niederschlägen zu verzeichnenden Grundwasserschwankungen kommt der Abdichtung von Kellerräumen immer größere Bedeutung zu. Gerade im Planungsstadium ist besonders darauf zu achten.