Betonieren bei kühler Witterung

Bei Betonierarbeiten unter +5 °C ist höchste Vorsicht geboten! Bei niedrigen Temperaturen verläuft die Umbildung vom Zementleim zu Zementstein langsam und kommt unter 0 °C zum Stillstand. Der Frischbeton darf nicht auf gefrorenem Untergrund oder Beton aufgebracht werden.

Es soll unbedingt ein CEM 42,5 verwendet werden. Dadurch erhärtet der Beton anfänglich rascher und der junge Beton erleidet bei einmaligem Durchfrieren keinen Schaden.

Bei tiefen Temperaturen muss der Frischbeton beim Einbringen in die Schalung eine bestimmte Einbautemperatur aufweisen. Diese beträgt bei Lufttemperaturen (24-Stunden-Mittel) von -3 °C bis +5 °C mindestens +5 °C, und bei einer Lufttemperatur unter -3 °C muss der Frischbeton eine Temperatur zwischen +10 °C und +25 °C haben. Das erreicht man durch das Erwärmen z. B. des Anmachwassers bis zu max. 60 °C. Erwärmt man das Anmachwasser um 10 °C, steigt die Frischbetontemperatur etwa um 3 °C!

Auch bei tiefen Temperaturen muss der Beton nachbehandelt werden. Natürlich nicht durch Wasser, sondern durch Abdecken z. B. mit Strohmatten, Styroporplatten usw. Gut ist auch das Abdecken mit Folien als Schutz gegen das Austrocknen, am besten ist es, wenn zwischen Beton und Folie ein Luftspalt hergestellt wird (Polsterhölzer) – denn stillstehende Luft ist ein guter Dämmstoff. Besondere Gefahren bestehen bei sehr feingliedrigen Bauteilen und bei mehrmaligem Frost-Tau-Wechsel.