Betonverarbeitung

Beton sollte erst dann gemischt werden, wenn er auch sofort verarbeitet werden kann. Auf alle Fälle soll er spätestens eine Stunde – im Sommer eine halbe Stunde – nach dem Mischen fertig eingebracht und verdichtet sein, da er später infolge beginnenden Ansteifens (Abbinden, Erstarren) nicht mehr gut verdichtet werden kann.

Der in die Schalung eingebrachte Beton muss unbedingt sorgfältig verdichtet werden! Frischbeton enthält durch den Mischvorgang (besonders bei steifer Konsistenz) viel eingeschlossene Luft, die durch die richtige Verdichtungsart entfernt werden muss.

Sorgfältige Verdichtung ist auch deshalb wichtig, weil nur dann die Betonflächen nach dem Entschalen geschlossen und frei von Nestern sein können. Bei Stahlbeton ist eine geschlossene Oberfläche zum ausreichenden Schutz der Bewehrung gegen Rosten (mindestens 2 cm dicke, dichte Betonüberdeckung) besonders notwendig. Dort, wo der frische Beton auf oder an einen schon erstarrenden oder erhärtenden Beton eingebaut wird, entstehen Arbeitsfugen. Diese müssen vor dem Anbetonieren gesäubert und von der überschüssigen Zementschlempe befreit werden. Eine gute Verbindung wird auch durch Steckeisen erreicht, die beim Erreichen einer Arbeitsfuge in den Frischbeton eingebaut werden und zur Hälfte in den nächsten Betonierabschnitt reichen. Ein Anfeuchten der Arbeitsfuge und der Schalungselemente ist unbedingt notwendig.

Dieser Mindestabstand von der Betonoberfläche, die der Schalungsoberfläche entspricht, muss mindestens 2 cm betragen. Der Abstand muss durch Abstandsteine oder Abstandhalter gesichert werden, deren Abstand voneinander höchstens 1 m betragen darf. Es ist gefährlich, auf Abstandhalter zu verzichten und stattdessen beim Betonieren die horizontal liegenden Stahleinlagen anzuheben, weil dadurch die richtige Lage der Stahlstäbe nicht mehr gesichert ist (Rostgefahr bei zu geringer Überdeckung, verminderte Trag-fähigkeit bei zu großer Überdeckung). Bei besonderer Beanspruchung des jeweiligen Bauteiles muss die entsprechend größere Betonüberdeckung vom Statiker festgelegt werden.