Belastungen und Einwirkungen

Belastungen
Eigengewicht der Konstruktion, Nutzlasten, Erddruck und Wasserdruck sind gemäß dem einschlägigen Eurocodes zu berücksichtigen. Für den Rissbreitenbeschränkungsnachweis müssen die ständig wirkenden Nutzlasten (Dauerlasten) gemäß Eurocode 2 beachtet werden. Die Abschätzungen der Auswirkungen der folgenden Belastungen können vom Fachmann (Baumeister, Zivilingenieur) beurteilt werden.

Zwangsbeanspruchungen
In statisch unbestimmten Systemen muss auf Zwängungen aus Temperatur, Schwinden und Kriechen sowie auf Lagerverschiebungen Bedacht genommen werden, und zwar wenn sie einen maßgebenden Beitrag zu den Beanspruchungen liefern. Eine risseverteilende Bewehrung bei überwiegender Zwangsbeanspruchung gemäß Eurocode 2 ist auf jeden Fall vorzusehen.

Temperatur
Für unterirdische Bauwerke ist im Allgemeinen mit einer Temperaturdifferenz von ±10 °C zu rechnen. Nähere Hinweise zur Bemessung sind in der ÖVBB Richtlinie „Wasserundurchlässige Betonbauwerke – Weiße Wannen“ enthalten.

Schwinden und Kriechen
Die Größenordnung der Schwind- und Kriechbeiwerte kann auch für nicht vorgespannte Konstruktionen gemäß Eurocode 2 abgeschätzt werden. Dabei darf der Abbau der Zwangsbeanspruchungen durch das Kriechen des Betons in Rechnung gestellt werden. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die ungünstigsten Zwangsbeanspruchungen zumeist im jungen Bauwerk auftreten und dass zu diesem Zeitpunkt zufolge der noch nicht voll entwickelten Zugfestigkeit des Betons am ehesten Rissbildungen zu erwarten sind.

Setzungen, Hebungen, Verdrehungen
Bei der Ermittlung von Schnittgrößen infolge Langzeitdifferenzverformungen darf der Abbau der durch Kriechen entstehenden Schnittgröße im Allgemeinen durch den Faktor 0,5 berücksichtigt werden.

Berechnung und Bemessung
Tragsicherheitsnachweise„Weiße Wannen“ sind grundsätzlich nach der aktuellen Normenlage zu berechnen und zu bemessen.

Gebrauchstauglichkeitsnachweise
Die Bewehrung ist so zu konstruieren und anzuordnen, dass eventuell auftretende Risse möglichst geringe Rissbreiten entsprechend der gewählten Konstruktionsklasse aufweisen und möglichst gleichmäßig verteilt werden (z. B.: Mindestanforderung quadratisches Netz a = 15 cm). Durch die Wahl der Stabdurchmesser, der Abstände der Bewehrung und durch den Bewehrungsgehalt kann die Einzelrissbreite gesteuert werden. Gemäß dem Anforderungsprofil werden die in Grafik 8-4 angeführten Rissbreiten gefordert.